Donnerstag, 21. Mai 2015 | News | Blog, Gründernews

Mit Ploosh vom Nordpol ins Frühlingsland und noch weiter

Die Ploosh GmbH mit Sitz in Augsburg ist ein unabhängiger Entwickler für hochwertige und pädagogisch wertvolle Spiele-Apps für Kinder. 2014 wurde sie von Johannes Krämer und Stefan Leuchtenberg gegründet. Die beiden hatten bereits zuvor über mehrere Jahre gemeinsam Apps unter dem Namen Ploosh veröffentlicht. Der Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt auf der Konzeption, Entwicklung und weltweiten Vermarktung einer originären Serie von Geschichten-Apps. Stefan Leuchtenberg im Interview:

Stefan Leuchtenberg, Geschäftsführer der Ploosh GmbH

Stefan Leuchtenberg, Geschäftsführer der Ploosh GmbH

Wer sind die kreativen Köpfe, die hinter Ploosh stecken?

Hinter der Ploosh GmbH stehen in erster Linie mein Firmenpartner Johannes Krämer und ich. Wir beide sind Absolventen der Hochschule Augsburg, an der wir gemeinsam im Studiengang Multimedia (heute Interaktive Mediensysteme) studierten. Im Anschluss an das Studium spezialisierten wir uns auf unterschiedliche Teildisziplinen (Softwareentwicklung und Design) und beschlossen dann mehrere Jahre später, unsere Kompetenzen zu bündeln und gemeinsame Projekte in Form von Apps zu entwickeln. Nach der Umsetzung und Veröffentlichung mehrerer erfolgreicher Apps war die Gründung der GmbH im letzten Jahr, die wir gemeinsam als Geschäftsführer vertreten, der nächste logische Schritt, um unserem Unternehmen auch formal eine solide Basis zu geben.

Ich selbst bin für die grafische Entwicklung und die Animation in unseren Spielen zuständig und vertrete die Ploosh GmbH in Augsburg. Durch die Gründung der Dancing Squirrel GbR (Kultur-und-Kreativpilot Deutschlands 2010)* konnte ich bereits umfassende Erfahrungen auf dem Gebiet der Unternehmensgründung und des Projektmanagements sammeln.
Johannes Krämer ist ebenfalls Geschäftsführer und zugleich Technical Lead. Seine Fachgebiete sind Game-Design und Softwareentwicklung mit besonderem Fokus auf User Interfaces, Realtime 3D-Grafik und App-Entwicklung. Johannes lebt und arbeitet in London, wo derzeit eine der aktivsten Entwicklerszenen für Spiele-Entwicklung weltweit existiert. Dadurch ist er ständig über aktuelle Trends im Mobile Bereich auf dem Laufenden und pflegt vor Ort für uns Kontakte zu den Verantwortlichen der Verkaufs- und Werbeplattformen.

Was ist das Besondere an der Ploosh GmbH?

Viele Dinge zeichnen Ploosh aus: die umfassenden Kompetenzen im jeweiligen Spezialgebiet kombiniert mit einem grundlegenden Verständnis der anderen Teildisziplinen aber auch die Fähigkeit jederzeit kurzfristig Änderungen oder Anpassungen an unseren Produkten vorzunehmen, um auf die ständig wechselnden Rahmenbedingungen, wie zum Beispiel neue Endgeräte im Mobile-Markt zu reagieren. Damit sind wir der Konkurrenz, wie beispielsweise Bilderbuchverlagen mit zähen Entscheidungsstrukturen und externen Dienstleistern oftmals den entscheidenden Schritt voraus. Natürlich ist es auch die Art und Weise der Zusammenarbeit, das heißt örtlich getrennt zwischen Augsburg und London. Durch die große und sehr lebendige Entwicklerszene in London ist es uns so möglich, stets umfassend über aktuelle Trends und Techniken im App-Bereich informiert zu sein. Dieser Standortvorteil ermöglicht es uns auch als kleines Unternehmen mit Sitz in Augsburg mit den rasanten Entwicklungen im Mobile-Bereich Schritt zu halten.

Was brachte den Stein ursprünglich ins Rollen?

Den Stein ins Rollen brachte 2011 unsere sehr erfolgreiche Android-App Elf Advent(ure) Calendar (Wichtel Adventskalender), die mittlerweile knapp 4-Millionen-mal heruntergeladen und mehrfach von Google auf seinem Verkaufsportal gefeatured wurde. Durch abwechslungsreiche Interaktion und Mini-Spiele greifen die Kinder selbständig in den Lauf der Geschichte ein, helfen den Wichteln in 24 fortlaufenden Tagesepisoden alle Herausforderungen im Land des Schneeriesen zu meistern und letztendlich gemeinsam Weihnachten zu retten.

Ausgehend vom großen Erfolg dieser App veröffentlichten wir 2013 mit Farm Friends ein weiteres Abenteuer mit den Wichteln, in dem diese vom Nordpol ins Frühlingsland reisen und dort einen Bauernhof und dessen Bewohner kennenlernen und entdecken.

Die nächsten Schritte…?

Aktuell befinden wir uns kurz vor der Veröffentlichung eines weiteren Titels der Reihe. Dafür haben wir unterstützt durch den FFF Bayern (Film-Fernseh-Fonds Bayern) zunächst ein tragfähiges Konzept für diesen und weitere Folgetitel erarbeitet und unseren Entwicklungsprozess auf eine plattformübergreifende Entwicklung für alle gängigen Mobilgeräte umgestellt.

         
 

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Das neue Abenteuer Die Zwuggels am Meer wird zu Beginn der Sommerferien auf Android, iOS und Windows Phone erscheinen. Neben der fortlaufenden Entwicklung eigener Folgeprodukte wird die Ploosh GmbH zukünftig auch als Dienstleister in Erscheinung treten. Die Themen Games (bzw. Gamification) und Mobile sind allgegenwärtig und gerade in letzter Zeit erhalten wir vermehrt Kundenanfragen aus unterschiedlichen Bereichen wie Wirtschaft, Kultur und Medien.

Woher nehmt ihr Eure Ideen?

Der Bereich Kindermedien ist sicher zunächst eine Frage des persönlichen Geschmacks und Zeichenstils gewesen. Ich arbeite seit vielen Jahren als Illustrator für Schul- und Bilderbücher sowie im Trickfilm-Bereich und natürlich sind unser grafischer Stil, sowie die Inhalte der Geschichten stark von eigenen Vorbildern und den Lieblingsbilderbüchern der eigenen Kindheit inspiriert.

 
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Es ist nicht so, dass uns die Geschichten, Figuren und Spielkonzepte über Nacht zufliegen und wir sie dann “nur noch” auf den Markt bringen müssen. Wir haben täglich viele neue Ideen. Wichtig ist allerdings, die richtigen Ideen weiter zu verfolgen, ein tragfähiges Konzept und anschließend ein fertiges Produkt entwickeln, es zu veröffentlichen und schließlich Gewinne damit zu erwirtschaften.

Insbesondere die beiden letzten Punkte sind vielleicht gerade im Kreativbereich nicht selbstverständlich. Unter dem Strich erfordert es einfach viel Arbeit, viele Tests, das Erkennen von Sackgassen und das Erkennen von Trends, um aus einer Idee ein konkurrenzfähiges Produkt zu entwickeln. Wir bewegen uns in einem Marktfeld, für das kaum verbindliche Regeln und Rezepte bestehen, an die man sich halten kann und das sich außerdem fortlaufend verändert.

Gegenwärtig entwickelt ihr interaktive Medien für Kinder – ab 3 Jahren. Plant ihr auch Themen für andere Altersgruppen?

Grundsätzlich sind wir nicht auf den Kinder-App-Bereich beschränkt und können jederzeit auch Projekte für andere Zielgruppen realisieren. In Bezug auf unsere eigenen Produkte planen wir derzeit allerdings nach dem Motto “never change a running system” keinen Kurswechsel. Im Gegenteil, durch unsere bisherigen Veröffentlichungen ist es uns gelungen eine Nische im App-Bereich zu besetzen und mit unseren Wichtel-Abenteuern eine Fangemeinde aufzubauen. Wir haben ein App-Konzept das funktioniert, Charaktere, die wiedererkannt werden und erreichen mit jedem weiteren Spiel der Reihe sofort Sichtbarkeit auf den App-Plattformen, was momentan wohl die größte Hürde beim Markteintritt im App-Bereich darstellt. Mit weiteren Apps aus der Reihe wollen wir jetzt unsere Marktposition und die eigene Marke weiter stärken.

Vielen Dank und noch viele tolle Ideen für neue Apps.

 

*Der in dieser Zeit entstandene Trickfilm „A Lost and found Box of Human Sensation“ von Stefan Leuchtenberg wurde vielfach ausgezeichnet und weltweit auf Festivals und im Fernsehen präsentiert.