BITKOM begrüßt Hightech-Strategie der Bundesregierung
Der Hightech-Verband BITKOM hat die am 14.07.2010 vom Bundeskabinett verabschiedete „Hightech-Strategie 2020“ begrüßt und mahnt gleichzeitig eine Verbesserung des Forschungstransfers an.
„Die neue Hightech-Strategie ist eine gute Richtschnur für die Innovationspolitik der kommenden Jahre“, sagte BITKOM-Präsident Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer. Mit der neuen Hightech-Strategie werde ein breiter Ansatz verfolgt, der über die reine Forschungsförderung hinausgeht. Scheer: „Wir müssen dabei mit noch mehr Nachdruck dafür sorgen, dass gute Forschungsergebnisse konsequent in Produkte umgesetzt und international erfolgreich vermarktet werden.“ Als zentrale Herausforderungen identifiziert die Hightech-Strategie die Themen Energie, Gesundheit, Mobilität, Sicherheit und Kommunikation, in denen Deutschland als Forschungs- und Wirtschaftsstandort eine international führende Rolle einnehmen soll. Darüber hinaus kündigt die Bundesregierung die Schaffung innovationsfreundlicher Rahmenbedingungen an, darunter bessere rechtliche Bedingungen für Wagniskapital, die Durchsetzung technischer Standards oder die Verbesserung der Fachkräftebasis.
Kritisch sieht der BITKOM, dass in der Hightech-Strategie an vielen Stellen klare Zielvorgaben und Zeitpläne für die Umsetzung fehlen. Nicht realisiert wird zudem die im schwarz-gelben Koalitionsvertrag vereinbarte Einführung der steuerlichen Förderung von Forschung und Entwicklung. „Trotz der schwierigen Haushaltslage muss das Thema wieder auf die politische Agenda“, sagte Scheer. „Die steuerliche F&E-Förderung hat sich international etabliert, weil sie insbesondere der mittelständischen Wirtschaft ermöglicht, mehr Geld in die Forschung und in die Entwicklung neuer Produkte zu investieren. Mittelständische Unternehmen werden von dem bürokratischen Aufwand der gegenwärtigen Projektförderung häufig überfordert. Hier würde die steuerliche Forschungsförderung dringend benötigte Innovationspotentiale freisetzen.“ Aus Sicht des BITKOM ist es erforderlich, die gesamte Innovationskette von der Grundlagenforschung über die Produktentwicklung bis zur internationalen Vermarktung politisch zu flankieren. „Es fehlt noch an überzeugenden Konzepten, wie die zweifellos gute Forschung in wirtschaftliche Erfolge umgemünzt werden kann. Nur das bringt langfristig Wachstum und neue Arbeitsplätze“, sagte Scheer.
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