Freitag, 30. Januar 2015 | News | Blog, Gründernews

Das große Geld für die eigene Geschäftsidee

Olaf Jacobi von der Venture Capital-Gesellschaft Target Partners stellte sich dieses Mal bei der VC-Lounge im aiti-Park den Fragen von Gründern und Kapitalsuchenden. Er lieferte wertvolle Informationen wie man an Wagniskapital kommt.

Olaf Jacobi, Target Partners, bei der VC-Lounge im aiti-Park

Olaf Jacobi, Target Partners, bei der VC-Lounge im aiti-Park

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„Bevor man das Gespräch mit einem VC ernsthaft sucht, sollte man sich selbstkritisch einigen Fragen stellen“, sagt Olaf Jacobi. Welches Marktpotential steckt hinter der eigenen Idee? Wo liegt der Nutzen und wie schnell kann ich Kunden gewinnen? Jacobi hat es oft genug erlebt: zu geringes Marktpotential, falsche Annahmen beim Geschäftsmodell, zu wenig Fokus auf die Vermarktung der Produkte, eine falsche Cash-Planung. In seinen Augen sind dies Kardinalfehler, die immer wieder zum Scheitern von Start-ups führen.

Ein langer und detailreicher Prozess
Target Partners bekommt pro Jahr rund 1.500 Anfragen wovon etwa 20% interessant genug sind, um sie näher zu verfolgen. Im weiteren Verlauf reduziert sich die Anzahl bis schließlich nach einer eingehenden wirtschaftlichen Prüfung eine Entscheidung für drei bis maximal fünf Investments pro Jahr getroffen wird. Daher ist es gut zu wissen: jede Venture Capital-Gesellschaft hat ihr eigenes Geschäftsmodell, eigene Renditevorstellungen und nicht jedes Start-up passt ins Portfolio.

Wir investieren in nichts, was tropft
Wichtig ist es, den Investmentfokus des künftigen Kapitalgebers zu kennen. „Dahinter steht auch die Frage: Kennt sich der Investor in eurem Markt und mit eurer Technologie aus? Target Partners investiert in nichts was tropft“, so Olaf Jacobi. Soll heißen: Life Science, Biotech oder Pharma-Unternehmen fallen bei ihm beispielsweise gleich durchs Raster.
Ganz klar, die Suche nach dem geeigneten Partner beansprucht einiges an Zeit. Für den eigentlichen Venture Capital Prozess mit Vertragsabschlüssen etc. rechnet er zwischen zwei und sechs Monaten, fallabhängig. Sein Rat an die Start-ups: „Sucht einen Investor, der zu euch und eurem Unternehmen passt.“ Bekannt sein sollte das Investitionsvolumen des Fonds, damit ausreichend Kapital für weitere Finanzierungsrunden vorhanden ist.

Am Ende muss es ein Team ergeben
Gut zu wissen auch, was andere über diesen Investor sagen und ob Partner mit diesem Investor zusammen arbeiten. So wie ein VC Referenzen einholen wird, sollten Start-ups dies über ihre Kapitalgeber tun. Wichtigster Punkt für Jacobi ist jedoch das persönliche Verhältnis - die Chemie muss einfach passen, denn am Ende müssen Venture Capitalist und Gründer ein Team ergeben.

Zur Person:
Olaf Jacobi hat zahlreiche Unternehmen bis zum Verkauf beziehungsweise Börsengang erfolgreich begleitet. Er weiß, welche Herausforderungen auf ein Startup zukommen und welche Gefahren auf dem Weg zum Erfolg lauern. Target Partners greift auf ein großes Netzwerk in Industrie und Venture Capital zurück und unterstützt Start-ups in ihrer Entwicklungsstrategie und bei der internationalen Expansion.