Data Science auf dem Vormarsch: Das Augsburger Startup meteoIntelligence führt Unternehmen mit meteorologischen Prognosen in eine erfolgreiche Zukunft
meteoIntelligence wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) durch ein EXIST Gründerstipendium gefördert, von der Universität Augsburg wissenschaftlich begleitet, durch das Digitale Zentrum Schwaben (DZ.S) mit Räumlichkeiten und Coaching unterstützt und befindet sich im aktuellen Batch#2 des nowtonext Accelerators.
Get to know: meteoIntelligence!
Wer seid Ihr und was macht meteoIntelligence? Stellt Euch bitte kurz vor!
Wir sind ein IT-Dienstleister, der auf Grundlage von meteorologischen Prognosen/Werten und Daten von Unternehmen Modelle entwickelt, die den Einfluss des Wetters auf den Geschäftsbetrieb vorhersagen. Etwa 35 % der europäischen Wirtschaft sind wettersensitiv. Und genau an diesem Punkt setzen wir an. Unsere Kunden bekommen von uns keine Wetterprognose, sondern präzise Prognosen von meteorologisch beeinflussten Größen, die sie bereits aus ihrem Unternehmen kennen, wie z. B. Verkaufszahlen für bestimmte Produkte. Wir sind also nicht der x-te private Wetterdienstleister der Wetterprognosen macht, sondern nutzen meteorologische Daten für Businessprognosen.
Wir alle haben einen meteorologischen und klimatologischen Background, waren aber alle in unterschiedlichen Branchen tätig, wie z. B. der Energie- und Versicherungsbranche oder aber auch der klassischen Wettervorhersage.
Ihr habt 2019 beim Idea Slam von „Augsburg gründet!“ mitgemacht und seid jetzt ganz frisch in den zweiten Batch des nowtonext Accelerator Programmes aufgenommen worden. Was hat sich zwischen diesen Milestones alles getan?
Beim Idea Slam 2019 war Daniel mit der Gründungsidee noch alleine. Im weiteren Verlauf stieß dann Tristan dazu und die Gründung wurde konkreter. Mitte 2020 haben wir uns mit der Idee erfolgreich für das EXIST Gründerstipendium beworben. Manuel stieß kurz nach dem positiven Feedback des PtJ’s hinzu. In den letzen zwei Jahren hat sich unser Fokus geschärft und auch verändert. Wir konzentrieren uns mittlerweile stärker auf unsere eigentliche Innovation, meteorologische Einflüsse leicht verständlich in eine Businessprognose zu übersetzen. Unser Ziel ist es, Unternehmen mit KI, Data Science und prädiktiver Analytik in eine erfolgreiche Zukunft zu führen.
Was waren bisher eure drei größten Herausforderungen?
Das ist schwierig zu beantworten, da ein Startup sich permanent neuen Herausforderungen stellen muss. Wenn wir uns festlegen müssten, gehören zu den größten Herausforderungen sicherlich die Bewerbung für das EXIST-Gründerstipendium, das wir jetzt seit dem 1. März 2021 erhalten, neue Teammitglieder zu gewinnen und aktuell die Suche nach dem richtigen Markteinstieg, da wir mit unserer Querschnittstechnologie sehr viele Branchen ansprechen.
Ihr möchtet mithilfe von KI, Meteorologie und Data Science zusammenbringen. Wer braucht so etwas und inwiefern unterscheidet ihr euch von einer klassischen Wettervorhersage?
Wie bereits oben kurz angerissen, beeinflussen meteorologische Randbedingungen über ⅓ der europäischen Wirtschaft. Jährlich entsteht der europäischen Wirtschaft dadurch ca. 700 Mrd. € an zusätzlichen Kosten. Beim Eisverkäufer ist die Korrelation noch offensichtlich, aber bei vielen anderen Unternehmen/Branchen ist dieser Einfluss deutlich abstrakter. Oder wusstet ihr, dass der Absatz von Milch mit den Temperaturen steigt, der von Joghurt aber sinkt?
Wir haben eine Querschnittstechnologie entwickelt, daher kommen für uns viele Branchen infrage. Dazu gehören beispielsweise Energieversorger, Einzelhandel oder aber auch E-Commerce. Unsere Kunden erhalten von uns keine Wetterprognosen wie von klassischen Wetterdienstleistern, sondern Prognosen von Größen, die sie aus ihrem unternehmerischen Umfeld bereits kennen. Dadurch entfällt die sonst notwendige Interpretation der meteorologischen Daten, für die der Kunde umfangreiches meteorologisches Know How benötigt.
Von welchen Startup Herausforderungen träumt ihr nachts?
Aktuell beschäftigt uns alle drei v.a. der richtige Markteinstieg. Es gibt so viele Möglichkeiten, da muss man erst einmal alle Märkte in Ruhe sondieren. Sicherlich ein Luxusproblem, das nicht alle Startups haben.
Zu guter Letzt: Wen (Vorbild, Gründer, Unternehmer, Visionär…) würdet ihr gerne einmal auf einen Kaffee in euer Büro einladen?
Da hat jeder von uns dreien sicherlich ganz unterschiedliche Vorstellungen. Dennoch sind wir uns einig, dass uns täglich Menschen in unserem Umfeld mit besonderen innovativen Ideen und Persönlichkeitsmerkmalen begegnen, die uns inspirieren. Veranstaltungen der Augsburger Gründungsszene sind dabei eine schöne Gelegenheit, diese Menschen zu treffen und sich mit diesen zu vernetzen.
Das Interview führte Tobias Seemiller, Gründercoach und Accelerator Manager beim DZ.S, mit den Gründern von meteoIntelligence Tristan Semsch, Daniel Lassahn und Manuel Rauch.