Dauerbrenner Digitalisierung lockte zahlreiche Gäste an
Ist die digitale Transformation neu? Nichts ist neu! Das war das überraschende Fazit von Prof. Dr. Hans Ulrich Buhl bei einer gemeinsamen Informationsveranstaltung des Digitalen Zentrums Schwaben (DZ.S) mit der Kreissparkasse Augsburg. Rund 140 Gäste kamen ins Augsburger Technologiezentrum, um neueste Informationen über die Digitalisierung im Finanzwesen und der mittelständischen Wirtschaft zu erhalten.
Prof. Dr. Buhl ist Inhaber des Lehrstuhls für BWL, Wirtschaftsinformatik, Informations- & Finanzmanagement an der Universität Augsburg sowie wissenschaftlicher Leiter des von der bayerischen Staatskanzlei eingerichteten Kernkompetenzzentrums Finanz- & Informationsmanagement und der Projektgruppe Wirtschaftsinformatik des Fraunhofer FIT.
Zerstören Sie Ihr Geschäftsmodell
In seinem Vortrag machte er am Beispiel der Ablösung der Kutsche durch das Automobil oder dem Verschwinden des Rollenfilms deutlich, dass neue Technologien nicht erst seit diesem Jahrtausend die Geschäftsmodelle verändern. Es seien vor allem die immer kürzer werdenden Technologie- und Innovationszyklen, die Unternehmen vor Herausforderungen stellen. „Zerstören Sie Ihr Geschäftsmodell, bevor es ein anderer tut“, riet Prof. Buhl den anwesenden Unternehmern. Sein Credo: „Digitale Transformation wird durch Kreativität entschieden, nicht durch Technologie.“
„Wir digitalisieren unsere Geschäftsprozesse, bleiben aber persönlich in der Beratung“, brachte es Bernd Bruchner, verantwortlich für Vertrieb und Marketing in seiner Präsentation auf den Punkt. Die Anforderungen der Kunden hätten sich geändert und das Unternehmen reagiert mit entsprechenden modernen Angeboten. Diese Entwicklung erfordere einen enormen Kulturwandel innerhalb der Kreissparkasse und eine Veränderungsbereitschaft der Mitarbeiter, ergänzte Horst Schönfeld, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse. Mit Digitalisierung lassen sich Effizienz gewinnen, Prozesse beschleunigen, standardisieren und damit die Qualität erhöhen. Für den Kunden bedeutet es eine Vielzahl von Möglichkeiten, je nach Vorliebe und Situation in Kontakt mit seiner Bank zu treten. Über welchen Kanal er das tut und wie häufig, entscheidet er.
Das Digitale Zentrum Schwaben bietet verbesserte Möglichkeiten
Die geschilderten Beispiele aus der Praxis lieferten dann auch viel Stoff zur anschließenden Diskussion und zum Erfahrungsaustausch – ein Service, den sich das neue Digitale Zentrum Schwaben (DZ.S) auf die Fahne geschrieben hat. „Mit dem neuen Digitalen Zentrum Schwaben haben wir deutlich verbesserte Möglichkeiten zur Förderung von Start-ups aus dem digitalen Umfeld und deren Vernetzung mit regionalen mittelständischen Unternehmen“, fasste dessen Leiter Stefan Schimpfle zusammen. Mehr Gründergeist und eine bessere Vernetzung zwischen Start-ups und etablierten Unternehmen sind zentrale Handlungsfelder des neuen Projektes, das vom bayerischen Wirtschaftsministerium gefördert wird.
Auch ein ausführlicher Hinweis auf den Digitalbonus des Freistaats Bayern fehlte nicht bei der Veranstaltung. Das Förderprogramm der Bayerischen Staatsregierung soll kleine und mittlere Unternehmen dabei unterstützen, sich für die Herausforderungen der digitalen Welt zu rüsten.
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