Digitale Transformation erfordert interdisziplinäres Denken und Handeln
Intensive Diskussionen und Gespräche gab es am 13.10.2015 beim ersten Forum Digitale Transformation der WOGRA. Experten und Fachleute aus Wirtschaft und Wissenschaft tauschen sich im Haus St. Ulrich über neue Herausforderungen und Chancen aus. Wir waren dabei...
Erste wichtige Erkenntnis: Die "klassische" Rolle der IT-Abteilung verändert sich. Damit die Fachabteilungen neue Geschäftschancen identifizieren und umsetzen können brauchen sie neue Kompetenzen. Und die müssen eher aus der Software-Entwicklung als aus dem Betrieb von Infrastrukturen kommen. Außerdem müssen die IT-Abteilungen zum Vordenker in Sachen digitale Prozesse werden und Experten für Analysen und Auswertungen - oder diese Rolle müssen sich Fach- und IT-Abteilung teilen. Expertise bei Dienstleistern kaufen geht natürlich auch. Prof. Dr. Bernhard Bauer konnte in seiner Keynote die Chancen der Digitalisierung für Unternehmen klar benennen und gab den Anwesenden interessante Impulse für die Umsetzung mit.
Die IT in Unternehmen braucht unterschiedliche Modi: Marathon und Highspeed - das ist die zweite Erkenntnis. Geschäftsführer Wolfgang Graßhof von der WOGRA hat aus seinen Erfahrungen in vielen Kundenprojekten eine wichtige Erfahrung mitgenommen: Software besser und schneller zu entwickeln ist für viele seiner Kunden ein essenzieller Vorteil. Oft geht das nur mit komplett neuen Methoden (vor allem agilen wie z. B. SCRUM), aber auch die richtigen Ansprechpartner und Entscheider auf Kundenseite sind wichtig. Klassische "Administratoren" die für den reibungslosen Betrieb der IT sorgen, denken und agieren anders als Software-Entwickler. Die brauchen eher Mut zu Veränderungen, Forschergeist und Kreativität. Um bei der Digitalisierung voran zu kommen braucht die IT im Unternehmen beide Typen.
Auch bei der Personalbeschaffung spielt die Digitale Transformation eine große Rolle. Christian Hödl von der Perim GmbH konnte eindrucksvoll erläutern, dass die Besetzung von freien Stellen mit den passenden Menschen mittlerweile ganz schön viel mit "digitalen Technologien" zu tun hat. Und damit ist nicht gemeint ein PDF-Dokument einer Stellenbeschreibung auf die eigene Webseite zu setzen. Tools zur Analyse der Sichtbarkeit eigener Stellengesuche und auf Knopfdruck die Anzahl in einer Region verfügbarer Fachkräfte für ein bestimmtes Thema klingen wie Märchen, sind aber bereits Realität.
Die Diskussionen und die vielen Fragen zeigen, dass wir bei diesem Thema zwar schon auf dem Weg sind, es aber noch viel zu tun gibt. Mit dem Zusammenwirken von Experten aus vielen Gebieten können gute Lösungen geschaffen werden - und der Dialog wie im Rahmen dieser Veranstaltung ist dazu der erste wichtige Schritt.