Geniale Köpfe selbstgemacht – Handwerk besucht voxeljet
3D-Druck bietet viel Potenzial für die Zukunft. Gefragt sind innovative Ideen für Projekte, Materialien und Kundengruppen
Die Herstellung eines Gussmodells für die Automobilindustrie war in der Vergangenheit eine aufwändige Angelegenheit. Durch den Einsatz von 3D-Druckern können Formen für komplexe Motorenteile, Pumpen oder Ersatzteile für kostbare Oldtimer sehr schnell hergestellt werden. Diesen Vorteil nutzen die Kunden der voxeljet AG weltweit. Am 20.07.2015 informierten sich 70 interessierte Unternehmensvertreter gemeinsam mit zahlreichen Vertretern des Haupt- und Ehrenamtes der HWK Schwaben vor Ort über das Unternehmen, die Technologie und die Einsatzmöglichkeiten.
Die durchschnittliche Lieferzeit von Gussformen von voxeljet liegt bei 5 Tagen. Ein klassisches Lager gibt es nicht. Das stark wachsende Unternehmen braucht trotzdem ständig mehr Flächen – die Expansion und starkes Umsatzwachstum fordern ihren Tribut. Neben einer Niederlassung in USA und einer Tochter in UK sind weitere Destinationen in China und Indien geplant. Die beiden Geschäftsbereiche Produktion von industriellen 3D-Druckern und der Betrieb des größten europäischen Dienstleistungszentrums für die „On Demand Fertigung“ von Formen und Modellen für den Metallguss boomen. Neben den klassischen Einsatzbereichen in Maschinenbau und Automobilbau kommen täglich neue hinzu: Aus Kunst, Architektur, und Gesundheit bis hin zur Film- und Unterhaltungsindustrie erreichen das Unternehmen Anfragen.
Jetzt können Produkte geplant werden, die konventionell nicht herstellbar waren
Ein zentraler Vorteil für viele Kunden ist außerdem der große Bauraum der voxeljet-Drucker. Mit ihm können auch große Bauteile hergestellt werden. Beim Druck eines Auftrags können so in 60 Stunden Produktionszeit schon mal 12 Tonnen Sand benötigt werden. Florian Rauscher von voxeljet faszinierte die Besucher mit vielen interessanten Details bei seinem Vortrag. Bei der anschließenden Führung durch die Produktion überzeugte das voxeljet-Team durch Kompetenz und Authentizität – keine Frage blieb unbeantwortet. Begehrt waren am Ende auch die Give-aways: Eigenproduzierte Büsten von Albert Einsteins Kopf.
Handwerk und Industrie verschmelzen in der digitalen Produktion
Für Alfred Kailing von der Handwerkskammer Schwaben bietet die Entwicklung viele Chancen. Handwerksbetriebe werden sie ergreifen, da ist er sich sicher. Die Veranstaltung war der Abschluss einer ganzen Reihe von Infoveranstaltungen die gemeinsam vonder Handwerkskammer für Schwaben, den Experten des iwb Augsburg und der Fraunhofer IWU Projektgruppe Ressourceneffiziente mechatronische Verarbeitungsmaschinen und dem eBusiness-Lotsen Schwaben konzipiert und durchgeführt wurde. Ziel war es den Betrieben digitale Produktionsprozesse und additive Fertigungsverfahren zu erklären und vorzustellen. Anwendungsmöglichkeiten und Erfahrungen wurden diskutiert, das AMLab (Additive Manufacturing Laboratory) besichtigt und nun abschließend eine Exkursion zum Technologieführer organisiert. Wegen des großen Interesses wurden einige Termine doppelt durch-geführt. Alle Veranstaltungen waren ausgebucht.
Erfolgreiche gemeinsame Initiative von HWK, iwb Augsburg
und Fraunhofer IWU Projektgruppe RMV
Insgesamt 176 Besucher konnten Eva Kern, Andrea Henkel und Knuth Ensenmeier im Rahmen der Veranstaltungsreihe begrüßen. Sie hatten die Referenten, Veranstaltungsorte und Inhalte zusammengestellt und daraus ein Informationspaket für Unternehmen geschnürt, die innovative Technologien einsetzen oder nutzen möchten. Dabei ergänzte sich das Team perfekt: Gute Kontakte zu den Unternehmen, der direkten Draht zu Experten rund um die digitale Produktion und Erfahrung und Know-how beim Wissenstransfer und im Marketing waren die Erfolgskriterien der gemeinsamen Initiative. Bilder zur Veranstaltung sehen Sie hier.
Der eBusiness-Lotse Schwaben ist Teil der Förderinitiative „eKompetenz-Netzwerk für Unternehmen“, die im Rahmen des Förderschwerpunkts „Mittelstand-Digital – IKT-Anwendungen in der Wirtschaft“ vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) gefördert wird. Der Förderschwer-punkt unterstützt gezielt kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sowie das Handwerk bei der Entwicklung und Nutzung moderner Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT). Mittelstand-Digital setzt sich zusammen aus den Förderinitiativen „eKompetenz-Netzwerk für Unternehmen“ mit ca. 38 eBusiness-Lotsen, „eStandards: Geschäftsprozesse standardisieren, Erfolg sichern“ mit etwa 16 Förderprojekten und „Einfach intuitiv – Usability für den Mittelstand“ mit zurzeit 14 Förderprojekten. Weitere Informationen finden Sie unter www.mittelstand-digital.de.