Handwerker und Dentallabore informierten sich über neue Fertigungsmöglichkeiten
Eine Krone oder ein Inlay sind Unikate, die hohen Ansprüchen an Funktionalität, Ästhetik und Langlebigkeit genügen müssen. Aber auch die Kosten und schnelle Lieferzeiten sind wichtig. Dentallabore gestalten im Auftrag von Zahnärzten die optimale Versorgung und produzieren die hochwertigen und oft aufwendig hergestellten Produkte aus unterschiedlichsten Materialien. Am 26.03.15 informierten sie sich im iwb Anwenderzentrum wie sie neue Fertigungsverfahren nutzen können.
Unternehmen aus der Luft- und Raumfahrt, dem Maschinen- und Anlagenbau oder dem Automobilbau sind häufig im iwb Anwenderzentrum Augsburg zu Gast. Mit ihnen wird an neuen Produktionsverfahren getüftelt. Dass sich dort jetzt erstmals Dentallabore und weitere interessierte Unternehmer aus anderen Branchen trafen und mit den Fertigungsexperten über additive Fertigung austauschten ist neu. Auf Initiative der HWK Schwaben wurde gemeinsam mit dem eBusiness-Lotsen Schwaben, der Fraunhofer IWU Projektgruppe Ressourceneffiziente mechatronische Verarbeitungsmaschinen und dem aitiRaum eine Veranstaltungsreihe konzipiert.
iwb hat 20 Jahre Erfahrung in additiven Technologien am Standort Augsburg
Das AMLab (Additive Manufacturing Laboratory) ist ein Gemeinschaftslabor des iwb der TU München und der Fraunhofer IWU Projektgruppe RMV in Augsburg. Das Forschungsgebiet reicht von der Prozessentwicklung über die Simulation und das Design bis zum industriellen Einsatz. Am Standort Augsburg forscht und arbeitet man schon seit 20 Jahren an additiven Technologien und hat ein tiefes Wissen und viele Erfahrungen gesammelt. Sowohl für Kunststoffe als auch für Metalle gibt es viele Einsatzbereiche. Von der Natur inspiriert wird versucht, in Funktionen zu denken und über Abstraktionen den wirtschaftlichen Serien-einsatz additiver Methoden voranzubringen. Konkrete Anforderungen aus dem Unternehmensumfeld sind dabei gefragt, erläuterte Christian Seidel von der Fraunhofer IWU Projektgruppe RMVden Gästen in seinem Vortrag zum Status Quo und den Potenzialen additiver Fertigung.
Digitale Produktion am praktischen Beispiel
Wie die digitale Produktion von Zahnersatz aussehen kann, erläuterte Hans Fürst von CADdent anschließend den knapp 45 Anwesenden in seinem Vortrag. Hervorgegangen aus der Labor Rager GmbH hat man sich dort als Dienstleister für Dentallabore spezialisiert und beliefert nicht nur Labore in der Region, sondern auch bundesweit und international.
Die für innovative Technologien notwendigen Geräte können nur bei hohen Produktions-zahlen kostendeckend eingesetzt werden. Man hat ein funktionierendes Modell der Zusammenarbeit geschaffen, von dem alle am Prozess beteiligten Akteure profitieren. Statt Modelle und Zahnersatz aufwendig in Handarbeit im eigenen Labor herzustellen, gestalten Zahntechniker und Zahnarzt digital am Bildschirm die optimale Versorgung und CADdent liefert mit modernsten Lasertechnologien gefertigte Produkte.
Eva Kern und ihre Kollegen Johannes Glasschröder (iwb Augsburg) und Fabian Riß (Fraunhofer IWU Projektgruppe RMV) konnten bei der Besichtigung des AMLabs und beim get together viele Fragen beantworten. Für viele Besucher war der direkte Kontakt zu den Forschern und der Einblick ins Lab wertvoll – aber natürlich auch der Austausch mit Kollegen. Auch der interdisziplinäre Erfahrungsaustausch mit Unternehmern anderer Branchen brachte viele Impulse und Ideen ans Licht, die nun auf ihre Umsetzung warten.
Veranstaltungsreihe für das Handwerk
Die Veranstaltung war die zweite Veranstaltung einer Reihe von Infoveranstaltungen, die eine Community von interessierten Unternehmern zusammen führen soll. Sie wurde gemeinsam mit der Handwerkskammer für Schwaben, den Experten des iwb Augsburg und der Fraunhofer IWU Projektgruppe Ressourceneffiziente mechatronische Verarbeitungs-maschinen und dem eBusiness-Lotsen Schwaben konzipiert und durchgeführt. Wegen des großen Interesses wird die Veranstaltung am 08.05.15 noch einmal stattfinden. Allerdings ist auch dieser Termin bereits jetzt komplett ausgebucht.
Bilder zur Veranstaltung finden Sie auf www.eBusinessLotse-Schwaben.de im Bereich Presse/Pressematerial.
Quelle: eBusiness-Lotse Schwaben