Dienstag, 25. Januar 2011 | Gründernews

KfW/ZEW: Studie zur Gründungsfinanzierung in Deutschland

Eine aktuelle Studie auf Basis des KfW/ZEW-Gründungspanels untersucht die Einflüsse der Gründerperson und der Unternehmensmerkmale auf die Höhe der Finanzierungsnachfrage und die Quellen der Kapitalbeschaffung.

Die Finanzierungsnachfrage von Existenz- und Unternehmensgründungen resultiert aus einem Entscheidungskalkül, in das sowohl die Projekterfordernisse als auch die persönlichen Voraussetzungen und Präferenzen des Unternehmers eingehen. Zur Deckung des Finanzierungsbedarfs steht eine breite Palette an Finanzierungsformen bereit, die vom Sachmitteleinsatz über eigene Mittel der Gründer bis hin zu Bankkrediten und Beteiligungskapital reicht. Wer nutzt also welche Finanzierungsarten? Zentrale Erkenntnisse der Studie zu den Bestimmungsgrößen des Finanzierungsbedarfs junger Unternehmen im ersten Geschäftsjahr und der Herkunft der Mittel, mit denen dieser gedeckt wird, sind in der KfW-Publikation Akzente Nr. 36 zusammengefasst:

 

Sowohl die Art des Gründungsprojekts als auch die Eigenschaften der Gründerperson(en) haben Einfluss auf die Höhe der Finanzierungsnachfrage und die bei der Kapitalbeschaffung genutzten Quellen. Die Studie zeigt auf, dass Größe, Innovationsgrad und Humankapitalintensität junger Unternehmen die
Finanzierungsstruktur maßgeblich mitbestimmen.

 

Darüber hinaus unterstreichen die Resultate, dass die Finanzierungsentscheidungen von den persönlichen Präferenzen der Gründer abhängen. Gründer, die es sich aufgrund eines besseren Zugangs zu alternativen externen Finanzierungsquellen erlauben können, verzichten darauf, Freunde und Verwandte um Geld für die Unternehmensgründung zu bitten. So vermeiden beispielsweise Gründer mit starkem Humankapital, solche Mittel einzusetzen.

 

Insgesamt wird eine ausgeprägte Heterogenität des beobachteten Finanzierungseinsatzes deutlich, die aus dem Zusammenspiel von Finanzierungsnachfrage und -angebot resultiert. Einerseits können die unterschiedlichen Finanzierungshöhen und der Quellenmix allein von den Anforderungen der Gründungsprojekte und den Bedürfnissen der Gründer herrühren. In diesem Fall entspricht das Marktergebnis einer effizienten Kapitalallokation. Andererseits können sich verschiedene Gründergruppen auch unterschiedlich starken angebotsseitigen Finanzierungsrestriktionen gegenübersehen. Wenn etwa junge Unternehmen durch Finanzierungsengpässe in ihrer Entwicklung behindert oder Gründer mit viel versprechenden Ideen von einer Gründung ganz abgehalten werden, geht dies mit gesamtwirtschaftlichen Effizienzverlusten einher.
Entsprechende Hemmnisse zu identifizieren und abzubauen hilft nicht nur dem einzelnen Gründer, sondern stellt auch sicher, dass das vielfältige Gründungsgeschehen seine positiven gesamtwirtschaftlichen Wettbewerbs- und Wohlfahrtswirkungen entfalten kann.

 

Die gesamte Studie ist unter www.kfw.de verfügbar