makandra GmbH – mit Ruby auf der Überholspur
Die makandra GmbH ist schon lange nicht mehr „nur eine Softwareschmiede“ vielmehr mauserte sich das Team in den fünf Jahren seines Bestehens zu einer Web-, Technologie- und Unternehmensberatung. Geschäftsführer Dr. Thomas Eisenbarth geht es insbesondere darum, dass seine Kunden nicht nur fehlerfreie Software erhalten, sondern von Anfang an richtig beraten werden, um Unternehmensprozesse nicht nur über eine Software abzubilden sondern diese auch zu optimieren.
Mit diesem Ansatz konzipiert, erstellt und betreibt das Team um Dr. Thomas Eisenbarth und Henning Koch heute individuelle, leistungsfähige und cloud-taugliche Webanwendungen auf der Basis von Ruby-on-Rails. Das Kundenspektrum ist breit. Es reicht vom Medienriesen ProSiebenSat.1 bis zum EXIST-geförderten Startup „FahrtenFuchs“. Bisher größtes Projekt in der Unternehmensgeschichte ist „Housetrip“, Europas größte Website zum Buchen von Ferienwohnungen. Dazwischen liegen individuelle Anwendungen für den Mittelstand. Geschäftsführer und Unternehmensgründer Dr. Thomas Eisenbarth im Interview:
Herr Dr. Eisenbarth, wann kam Ihnen die Idee zur Gründung des Unternehmens?
Henning Koch und ich lernten uns während unseres Informatikstudiums an der Uni Augsburg kennen bei einem Projekt zum Thema agile Software-Entwicklungsmethoden. Es sollte in einem Team ein Mensa-System für das Lise-Meitner-Gymnasium in Unterhaching entwickelt werden. Nachdem das Projekt erfolgreich abgeschlossen war – es wird übrigens auch heute noch genutzt – haben wir uns gedacht, wir könnten weitere Projekte angehen. Bei einem der folgenden Projekte fanden wir dann auch einen Gesellschafter, der uns zum damaligen Zeitpunkt mit einer Finanzspritze unterstützte und auch heute noch seine Anteile hält.
Warum haben Sie sich für Ruby on Rails entschieden?
Zunächst ist Ruby eine gut geeignete Programmiersprache als Grundlage. Rails ist das Web-Framework, das auf Ruby aufsetzt. Mit Rails geht die Entwicklung von Web-Anwendungen schneller als mit vergleichbaren Werkzeugen, weil viel Konfigurationsaufwand entfällt. Zudem ist es mit Ruby on Rails üblich, die Software möglichst vollständig automatisiert zu testen – man benötigt also keine QA-Abteilung, die die gesamte Anwendung nach Änderungen manuell prüft.
Diese Test-Praktiken sind in Ruby on Rails weit besser unterstützt als in anderen Umgebungen. Eine weitere Spezialität ist die Nutzung agiler Methoden, mit denen wir nicht zu Beginn jedes Detail der Entwicklung festlegen müssen – erfahrungsgemäß geht das nämlich praktisch nicht und führt nur zu schlechten Ergebnissen.
Zu Ihren Kunden gehören neben Existenzgründern wie „FahrtenFuchs.de“ auch namhafte Konzerne wie die ProSiebenSat.1-Gruppe. Wie betreiben Sie Kunden- bzw. Projektakquise?
Die meisten Projekte kommen über Empfehlungen von ehemaligen Kunden oder ergeben sich aus laufenden Projekten. Einige unserer Kunden wurden aber auch über die Web-Seite auf uns aufmerksam. Über unser öffentlich zugängliches Wissenstool „makandra cards“ (www.makandracards.com) finden ebenfalls Kunden zu uns.
Was verbirgt sich hinter makandra cards?
Zunächst war makandra cards ein kleines internes Tool, mit dem wir unser Wissen sammeln und untereinander teilen wollten, zum Beispiel spezielle Programmierlösungen oder wiederverwendbare Programmkomponenten aber auch organisatorische Fragen innerhalb der Firma.
Da wir jedoch Open-source-Software verwenden, war es naheliegend, dass wir unser Wissen auch mit anderen Softwareentwicklern teilen, so haben wir unsere cards öffentlich gemacht. Die technischen Einträge sind nun öffentlich sichtbar. Inzwischen sind über 2400 Einträge in unserer makandropedia hinterlegt zu den unterschiedlichsten Themen – nicht nur zu Ruby-on-Rails, sondern auch alles rund um Technologien, die wir sonst häufig verwenden: HTML, CSS, JavaScript, Linux, OpenStack, ...
In den fünf Jahren seit Gründung ist das Team beachtlich angewachsen – ist Nachwuchsgewinnung für Sie ein Problem?
Wir haben inzwischen 12 festangestellte Mitarbeiter und arbeiten mit weiteren 6 Freiberuflern zusammen. Zudem haben wir eine sehr enge Bindung zur Uni Augsburg. Die Hälfte unserer Mannschaft kommt ursprünglich von dort. Mit Vorträgen und Workshops an Hochschulen in ganz Bayern versuchen wir Studenten für Ruby-on-Rails zu begeistern und für testgetriebene Entwicklung zu werben. Darüber hinaus unterstützen wir das Deutschlandstipendium. Es wird an Bewerber vergeben, die hervorragende Studienleistungen erbringen oder deren bisheriger Werdegang besonders gute Leistungen in Studium und Beruf erwarten lässt. Trotz all dieses Engagements ist es nicht gerade einfach, gute Mitarbeiter zu finden.
Sie bieten ja auch ein eigenes Trainee-Programm an – mit Erfolg?
Ja, start.makandra.de hat sich bewährt. Ziel des Programmes ist es, Absolventen oder Quereinsteiger mit erster Erfahrung innerhalb von 9 Monaten für den Einsatz in Projekten fit zu machen. Wir haben festgestellt, dass an der Uni zwar eine solide und notwendige Wissensbasis geschaffen wird, diese aber selten ausreicht, um voll und vor allem eigenständig in einem Projekt mitarbeiten zu können.
Unsere Trainees lernen, mit der speziellen Technologie umzugehen und wie man sich in Projekten dem Kunden gegenüber verhält. Es ist ein straffes Programm und die Teilnehmer müssen sich richtig auf den Hosenboden setzen, aber es lohnt sich: Nach diesen 9 Monaten ist man absolut fit in den aktuellsten Technologien, die die Branche zu bieten hat. Genauso wichtig ist es auch zu lernen, Anforderungen aufzunehmen, zu steuern, zu schätzen und Kunden zu beraten.
Zwei Trainees haben das Programm mittlerweile durchlaufen und arbeiten seither als feste Mitarbeiter bei uns.
Worin sehen Sie das Erfolgsgeheimnis von makandra?
Basis erfolgreicher Projekte und damit „das Erfolgsgeheimnis von makandra“ sind zweifelsohne unsere Mitarbeiter, die sich für Hintergründe, Probleme und Ziele unserer Kunden ernsthaft interessieren und sich überdurchschnittlich für unsere Projekte engagieren. Das führt zu einer fruchtbaren Zusammenarbeit, bei der wir unsere Stärken voll einbringen und Kunden damit am besten unterstützen können.
Vielen Dank für das Gespräch.