Peerigon - wie aus einem Organisationstool eine clevere App wird
Das Team um Stephan Batteiger entwickelt eine App zur Organisation von Freizeitaktivitäten. Für das Vorhaben nutzten die Gründer zwei Möglichkeiten der Förderung: EXIST und Flügge. Stephan Batteiger im Interview über die Firma PEERIGON und seine Erfahrungen.
Herr Batteiger, Sie haben zusammen mit drei Freunden die Firma peerigon gegründet. Bitte stellen Sie sich und Ihr Unternehmen vor.
Wir sind inzwischen ein siebenköpfiges Team, bestehend aus fünf Entwicklern, einer Texterin einer Designerin. Wir kennen uns seit Jahren und unternehmen auch in unserer Freizeit viel zusammen. So haben wir auch im Alltag genug Gelegenheit, unsere eigene App PEERIGON einzusetzen, auszuprobieren und zu verbessern. Unsere App vereinfacht die Organisation von spontanen Aktivitäten, wie beispielsweise gemeinsam Wandern, Kochen, Grillen, in den Urlaub fahren oder Sport machen. Wir möchten unsere Mitmenschen motivieren, wieder mehr gemeinsam aktiv zu sein. Mit PEERIGON können all diese Aktivitäten in kürzester Zeit und an jedem Ort der Welt gemeinsam organisiert werden. Bei der Umsetzung unseres Vorhabens legen wir einen hohen Wert auf Datenschutz, Design und Usability.
Wie und wann ist die Idee dazu entstanden?
Bereits während des Studiums an der Hochschule Augsburg haben wir das Organisations-Tool roomieplanet.com speziell für Wohngemeinschaften entwickelt, das bei der Zielgruppe gut ankam. Irgendwann ist uns aufgefallen, dass wir es selbst zweckentfremdet und über roomieplanet.com unsere Freizeit organisiert haben. Die Organisation war auf einmal viel transparenter und reibungsloser. Da wurde uns schnell klar, dass in der Idee Potenzial steckt. Wir begannen unsere App PEERIGON zu entwickeln, die speziell auf Freizeitgemeinschaften zugeschnitten ist.
Worin bestand die größte Herausforderung für Sie bei der Unternehmensgründung?
Wir waren von Anfang an ein relativ kleines Team. Damit unser Idee aufgeht, müssen wir aber PEERIGON auf allen gängigen Plattformen gleichzeitig bereitstellen, wie zum Beispiel iPhone, iPad, Android, Windows Phone und auf dem Desktop-PC. Für ein kleines Entwicklerteam ist das eine große Herausforderung. Deswegen entschieden wir uns für offene Standards und Webtechnologien. Diese werden nur leider von den verschiedenen Herstellern unterschiedlich implementiert, was den Fortschritt der Entwicklung stellenweise ausbremst. Trotzdem halten wir alle technischen Entscheidungen nach wie vor für richtig: der aktuelle Trend weist in Richtung offener Web-Standards und der Tool-Support für neue Geräte wird immer besser. Heute zahlt sich unsere Entscheidung aus.
Sie haben zwei Möglichkeiten der Förderung genutzt, EXIST und FLÜGGE. Bitte teilen Sie doch Ihre Erfahrungen hierzu mit?
EXIST und Flügge ist natürlich für jede Unternehmensgründung ein finanzieller Segen. Doch das Geld ist nicht das wichtigste. Man braucht ein gutes Team, das in seiner Arbeit aufgeht – und die innere Bereitschaft, jeden Tag voneinander zu lernen und besser zu werden. Wir haben auch in dieser Zeit viel Unterstützung von unserem Umfeld bekommen – Leuten aus der Start-Up-Szene, von der Hochschule, unseren Coaches und nicht zuletzt von unseren Freunden. Dafür sind wir sehr dankbar.
Würden Sie aus heutiger Sicht den Gründungsprozess anders gestalten?
Im Großen und Ganzen: Nein. Wir sind heute alle noch gute Freunde und das Zusammenarbeiten macht uns immer noch viel Freude. Das bedeutet uns sehr viel und ist eine gute Basis für Mehr.
Wie geht es weiter? / Wann kommt die App auf den Markt?
Wir befinden uns momentan in der Closed-Beta. Ein enger Kreis an Nutzern testet momentan PEERIGON. Wenn unsere aktuellen Tester uns das Okay geben, dann werden wir die Closed-Beta weiter öffnen und alle auf der Warteliste dürfen rein. Wir freuen uns auf den nächsten Schritt.
Vielen Dank und viel Erfolg.