Umfrage: Positive Stimmung unter Gründungsunternehmen
Die aktuelle Wirtschaftskrise hat für junge Unternehmen in Deutschland weniger Auswirkungen als erwartet.
Die knappe Mehrheit der Unternehmen spürt bisher keine negativen Folgen der Krise. Auch die aktuelle Geschäftslage wird mehrheitlich positiv eingeschätzt.
Dies sind die Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage des Deutschen Gründerpreises. Im Auftrag des Deutschen Gründerpreises hatte das Marktforschungsinstitut forsa junge Gründungsunternehmen, die zwei bis drei Jahre alt sind und ältere Unternehmen, die zehn Jahre und älter sind, im Januar/ Februar dieses Jahres zu den Folgen der Krise und den Strategien im Umgang mit ihr befragt.
Dabei wird deutlich, dass insbesondere junge Unternehmen ihre Situation positiver beurteilen als ältere Unternehmen. 70 Prozent der jüngeren Unternehmen geben bezüglich ihrer derzeitigen Geschäftslage ein sehr gutes bzw. gutes Urteil ab, bei den älteren tun dies 62 Prozent.
Auf jeweils knapp die Hälfte der jüngeren Unternehmen hatte die Krise eigenen Angaben zufolge keine negativen Auswirkungen. Zehn Prozent der jungen Unternehmen berichten sogar von positiven Auswirkungen der Krise. Bei den älteren Unternehmen sind dies nur sechs Prozent.
Positive Wirkungen der Krise: Qualität wird wichtiger – junge Unternehmen profitieren vom Marktaustritt von Wettbewerbern. Sowohl junge als auch alte Unternehmen geben an, dass sie von einem veränderten Verbraucherverhalten und hier speziell einem gestiegenen Qualitätsbewusstsein
profitiert haben. Dies gibt jeweils die knappe Hälfte der jungen und alten Unternehmen bei der gestützten Nachfrage zu einzelnen positiven Auswirkungen an, die mit einer Krise verbunden werden können. Circa ein Drittel der jungen Unternehmen konnte durch die Krise und den Wegfall einiger Wettbewerber die eigene Marktposition stärken, ältere Unternehmen konnten diesbezüglich tendenziell weniger profitieren (27 Prozent).
Besonders für junge Unternehmen ergeben sich also durch die Krise neue Chancen. Bei den konkreten Auswirkungen der Krise auf die Geschäftsentwicklung zeigen sich Unterschiede zwischen den jungen und den alten Unternehmen: Während ein gutes Drittel der jungen Unternehmen seit Beginn der Krise von einem Umsatzzuwachs berichtet, können diesen vergleichsweise weniger alte
Unternehmen verzeichnen (21 Prozent). Alte Unternehmen mussten dagegen vergleichsweise häufiger einen Umsatzrückgang hinnehmen (41 Prozent vs. 33 Prozent bei jungen Unternehmen).
Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der Entwicklung der Auftragslage: Zwei Fünftel der jungen Unternehmen konnten im Vergleich zum Vorjahr (2008) einen höheren Auftragseingang verzeichnen, bei den alten Unternehmen sind dies dagegen nur 23 Prozent. Investitionen für 2010 werden bei der
Für ca. die Hälfte der befragten jungen und alten Unternehmen hat sich im Hinblick auf ihr Investitionsverhalten durch die Krise nichts geändert und das Investitionsvolumen für das Jahr 2010 wird ähnlich hoch liegen wie im Jahr 2009. Jeweils ca. ein Fünftel der Unternehmen rechnet sogar mit höheren Investitionen in diesem Jahr im Vergleich zum Vorjahr (22 Prozent junge
Unternehmen; 20 Prozent alte Unternehmen).
Um der Wirtschaftkrise zu begegnen, ergreifen junge Unternehmen ähnliche Strategien wie älteren Firmen. Die befragten jungen Unternehmen haben insbesondere an ihrer Kundenstruktur gearbeitet. Unter acht vorgegeben Interventionsmöglichkeiten belegt die Sicherung einer ausgewogenen Kundenstruktur den ersten Platz: 66 Prozent der jungen Unternehmen haben ihre Kundenstruktur im Zuge der Wirtschaftskrise dahingehend ausgerichtet. 58 Prozent junge Unternehmen setzen auf das Prinzip der Kostensenkung bzw. auf eine zusätzliche Motivation ihrer Mitarbeiter (51 Prozent). Nur knapp über zehn Prozent junger Unternehmen haben in Folge der Krise ihr Geschäftsmodell umgestellt.
Abschließend geben die Unternehmen eher ein positives Urteil ab: Jeweils knapp die Hälfte der jungen und der alten Unternehmen würden anderen Existenzgründern eine Unternehmensgründung in einer Krisenzeit empfehlen. Junge Firmen sind – in Bezug auf die Erwartung einer Trendwende – optimistischer als alte Unternehmen: 45 Prozent erwarten ein deutliches Anziehen der Nachfrage bereits in diesem Jahr, während dies 36 Prozent der alten Unternehmen tun.
Quelle: www.deutscher-gruenderpreis.de