USA: VC-Investoren ziehen Healthcare erstmals der IT vor
Ein unter dem Strich schlechtes Jahr fand für die US-amerikanische VC-Szene ein ansatzweise versöhnliches Ende: Im vierten Quartal investierten die institutionellen Wagnisfinanzierer 6,3 Mrd. Dollar in 743 Deals.
Vor Jahresfrist wurden lediglich 6,1 Mrd. Dollar in 619 Deals gepumpt. Das meldet der Informationsdienst VentureSource von DowJones. Insgesamt flossen 2009 rund 21,4 Mrd. Dollar in 2489 Deals. Das ist ein Rückgang um 31% im Vergleich zu 2008. Damals verteilten sich 31 Mrd. Dollar auf 2817 Deals.
Die Reasearch-Chefin von VentureSource, Jessica Canning, erläutert: Im 4. Quartal erreichte die Deal-Aktivität wieder das Vorkrisenniveau. Allerdings sanken die Dealvolumina deutlich. Investoren geben den Firmen nur noch den Betrag, den sie brauchen, um den nächsten Milestone erreichen zu können.“
2009 war laut VentureSource das erste Jahr seit 2001, in dem der IT-Sektor sich nicht den Löwenanteil aller VC-Investments einheimsen konnte. Healthcare hat die Spitzenposition übernommen. In Zahlen: Die Healthcare-Branche konnte 7,7 Mrd. Dollar in 701 Deals verbuchen – ein Rückgang um 14%. Im IT-Bereich wurden 817 Deals mit einem Gesamtvolumen von 6,1 Mrd. Dollar gemeldet – ein Rückgang um satte 35%.
Heftigste Rückschläge musste der Sektor „Energie und Versorgung“ einstecken. Hier sank die investierte Summe im Jahresvergleich um rund 66%.
Die durchschnittlich pro Deal investierte Summe lag 2009 bei 4,7 Mio. Dollar. Ein Jahr zuvor betrug der Wert noch 6 Mio. Dollar. Der Großteil der Deals entfiel auf den Later-Stage-Bereich. Zukünftig erwarten die Experten von DowJones eine wachsende Zahl von Frühphasendeals. Hintergrund ist der sich wieder öffnende Exitmarkt: Wenn es den Investoren gelänge, mit reifen Firmen an der Börse Cash zu machen, so stünden die Chance für junge Firmen gut, einen Teil der freien Gelder einheimsen zu können. (sta)
http://fis.dowjones.com/VS/4QUSfinancing.html