Wikando - die "digitalen Entwicklungshelfer"
Die Wikando GmbH entwickelt Lösungen für gemeinnützige Organisationen zum Einwerben von digitalen Spendenflüssen. Das Konzept hinter den Produkten von Wikando, nennt sich Fundraising-as-a-Service, also die Bereitstellung von Fundraising-Tools und Spendermanagement-Systemen als Online-Miet-Software. Die FundraisingBox, seit 2013 auch in Österreich aktiv, ist der bisher größte Erfolg des Teams um die Gründer Mirjam Maier, Peter Kral und Thomas Stolze und wird u. a. von großen Organisationen wie Aktion Deutschland Hilft, Care Deutschland-Luxemburg und dem NABU erfolgreich eingesetzt.
Wir haben Mirjam Maier zur Geschichte von Wikando und den Herausforderungen seit Unternehmensstart befragt:
Frau Maier, bitte stellen Sie Wikando und das Gründerteam kurz vor.
Zusammen mit Peter Kral habe ich Wikando im Jahr 2008 als Unternehmen, das für den Non-Profit-Markt tätig ist, gegründet. 2010 kam durch den Zusammenschluss mit dem Helpedia-Team Thomas Stolze als dritter Mitbegründer ins Boot. Mittlerweile besteht unser interdisziplinäres Team aus sieben Personen, die leidenschaftlich an Ideen für den gemeinnützigen Sektor arbeiten. Die Wikando GmbH bietet heute die Online-Software FundraisingBox.com, das Spendenaktionsportal Helpedia.de und den Non-Profit-Tech-Blog Fundraising-Trends.de an.
Wie und wann entstand der Gedanke Fundraising als Service anzubieten und die entsprechenden Lösungen dafür zu entwickeln?
Der Gedanke entstand eigentlich sehr schnell nach dem Launch unserer damaligen Spendenplattform, der Wikando-Community. Die gemeinnützigen Organisationen suchten dann nämlich, neben dem Sammeln von Online-Spenden über eine Community, auch nach einer eigenen Spendenlösung. Dieses Spenden sollte unter ihrem eigenem Branding und direkt auf ihrer eigenen Webseite stattfinden, ohne Konkurrenz zu anderen gemeinnützigen Organisationen.
Nachdem sowohl das technische Know-How u. a. durch unsere komplett eigens entwickelte Community, als auch das gesteigerte Kundenverständnis durch das Feedback der Organisationen gegeben waren, war es nur logische Konsequenz eine Software wie die FundraisingBox ins Leben zu rufen.
Wer sind Ihre Zielgruppen?
Unsere Zielgruppe sind NGOs (Anmerkung d. Redaktion: Nichtregierungsorganisationen), darunter fallen vom kleinen Verein bis zur großen Organisation, über Stiftung, Partei oder öffentliche Einrichtungen, jeder aus dem gemeinnützigen Bereich. Speziell auf diese Zielgruppe sind unsere Services zugeschnitten.
War das von Anfang an so?
Ja, der Fokus lag von Beginn an auf dieser Zielgruppe, da das Anliegen, den gemeinnützigen Sektor zu professionalisieren eine Grundmotivation für die Gründung unserer Unternehmung gewesen ist.
Mit den nahezu unbegrenzten technischen Möglichkeiten, die wir beherrschen, möchten wir Organisationen ausstatten. Und zwar in einer verständlichen und intuitiven Art und Weise. Wir kümmern uns um die Technik und alles unter der Haube, und die Organisation kann sich darauf konzentrieren, ihre Spender anzusprechen, Spenden zu sammeln und einfach zu verwalten. Wir sehen uns als Teil der Organisation, quasi als die “digitalen Entwicklungshelfer”.
Worin bestand die bisher größte Herausforderung seit Unternehmensstart?
Solange man in der Gründungsphase ist, kann man im Verborgenen agieren. Das ändert sich schlagartig mit dem Erfolg. Das Wachstum beginnt und damit auch Aufgaben und Verantwortlichkeiten, die es, über das Gründerteam hinaus, nun zu verteilen gilt. Und dann ist man schnell bei der - meiner Meinung nach - größten Herausforderung: dem Team. Und zwar gleich in mehrfacher Hinsicht.
Es beginnt mit der Suche und Auswahl der richtigen Mitarbeiter. Und geht bis zur Erkenntnis, dass das Team an erster Stelle steht, und zwar noch vor dem Kunden. Zusammenhalt, Vertrauen, Bedürfnisse des Einzelnen erkennen, das ist im und für das Team wichtig. Das im Fokus zu behalten ist und bleibt eine Herausforderung. Ich bin froh, dass mein Team mir das sehr einfach macht und ich weiß, dass es überhaupt nicht selbstverständlich ist, ein so tolles Team zu haben.
Würden Sie rückblickend alles genauso wieder machen, oder gibt es Punkte, bei denen Sie heute anders agieren würden?
“Ich bereue nichts”, das trifft es sehr gut. Bestimmt hat es Punkte gegeben, die ich im Nachhinein anders machen würde, aber die fallen nicht so ins Gewicht, dass ich sie jetzt aufzählen könnte. Auch Irrwege, die man unausweichlich bei einer Gründung geht, haben ihr Gutes. Fehler zu machen ist ganz normal, man darf sie ja bekanntlich nur nicht zweimal machen. Und man muss diese gemacht haben, um daraus zu lernen. Also definitiv ja, ich würde alles wieder genauso machen, aber jetzt würde es viel schneller gehen.
Welchen Tipp würden Sie als Gründerin anderen Gründerinnen geben für die Umsetzung ihrer Idee?
Mmmh, speziell Gründerinnen, das macht die Frage schwierig. Ich würde da gar keinen Unterschied machen. Klar, das Thema ist gerade aktuell und es gibt weniger Gründerinnen als Gründer, aber grundsätzlich braucht es dazu erstmal nur drei Dinge: Mut, Leidenschaft und den Glauben an sich selbst.
Frau Maier, vielen Dank für das Gespräch.
Weitere Informationen finden Sie unter: